Samstag, 10. Oktober 2015

Space Shit in my mind...

So. Ein neuer Blogeintrag. Nach über einem Jahr nun wenn ich mich nicht irre...

Ich habe mir soeben ein weiteres Mal "Interstellar" angesehen. Beeindruckender und unglaublich guter Film btw. Jedenfalls finde ich diese ganze Weltraum Thematik irgendwie seit je her enorm faszinierend und gewisse Fragen beschäftigen mich einfach immer wieder. Und da ist ein Film wie "Interstellar" immer ein starker Denkanstoß.
Direkt nach dem Film habe ich mir noch eine kleine Doku über die Wissenschaft hinter dem Konzept zu "Interstellar" angesehen, welche beim iTunes Kauf des Films enthalten war. Dort wurden unter anderem Visionen und prinzipielle Konzepte einer Emigration der Menschheit ins Weltall oder auf einen anderen Planeten vorgestellt. Bei diesen handele es sich lediglich um lose Theorien deren Umsetzung noch nicht absehbar sei.

Eine der räumlichen Animationen eines möglichen Lebensraums außerhalb der Erde zeigte eine, in der Umlaufbahn der Erde schwebende, Konstruktion welche die Unterbringung eines Teils der Menschheit ermögliche. Die Anzahl betrüge 20.000 wenn ich mich nicht irre. Diese Konstruktion der Unterbringung sah gänzlich futuristisch, aber vor allem verdammt hochwertig aus.

Bei der Vorstellung der Umsetzung eines solchen Konzepts musste ich an die Grundthematik des Films "Elysium" denken, in welchem nebenbei bemerkt Matt Damon, der ja auch in "Interstellar" zu sehen ist, den Protagonisten verkörpert. Jedenfalls sieht das Grundkonzept so aus, dass ein Teil der Menschheit auf einer solchen Einrichtung, außerhalb der Erde lebt. Auf Elysium gibt es keine Krankheiten und alles scheint perfekt, während der Rest der Menschheit auf der Erde, im Dreck vor sich hin vegetiert. Der Kontrast zwischen den Lebensbedingungen dieser zwei Welten könnte kaum größer sein.


Lässt man sich also nun auf das Gedankenspiel der tatsächlichen Umsetzung eines solchen Konzepts ein, wird eines schnell klar: 20.000 von über 7 Milliarden Menschen sind ein winziger, privilegierter Bruchteil der Bevölkerung. Wer würde in den Genuss dieses gehobenen Lebensstandards kommen? Vermutlich die, die es sich leisten könnten. Was hätte eine solche Umsiedlung zur Folge? Eine verstärkte Separierung eines Teils der Menschheit.

Im ersten Moment dachte ich mir dieses Szenario sei unrealistisch. Die Menschheit würde sich nicht so weit auseinander reißen nur um einem Teil von ihr einen noch größeren Wohlstand zu ermöglichen. Doch dann wurde mir klar, es ist nicht unrealistisch, da diese Separation bereits passiert.
Du, der du das hier ließt, bist genau wie ich höchstwahrscheinlich mit dem Glück eines zumindest gut ausreichenden Wohlstandes gesegnet. Ein Dach überm Kopf, warme Mahlzeiten sowie fließend Wasser und Strom sind selbstverständlich. Wir verfügen über diese Güter bis zum Abwinken, jedoch ist das leider keinesfalls überall auf der Welt eine Selbstverständlichkeit. Wir leben in der so genannten ersten Welt. Unser Wohlstand baut auf das Leid derer, die wir für unsere Produktvielfalt und all unsere Luxusgüter ausbeuten - den Menschen der "dritte Welt Ländern".
Die Spalte zwischen arm und reich wächst unaufhaltsam. Während wir überlegen ob wir uns das Smartphone für 700€ oder doch lieber den Fernseher für 1000€ kaufen, verdurstet irgendwo anders ein kleines Kind.

Um aber nun den Kreis mal wieder zu schließen: die Menschheit besitzt diese Skrupellosigkeit, sich selbst abzusetzen und andere Artgenossen im Dreck zurückzulassen. Eine Emigration eines Teils in eine anfangs beschriebene Einrichtung außerhalb der Erde würde daher meiner Meinung nach verheerende Konsequenzen mit sich bringen.
Bereits in der Welt in der wir heute leben sind die Möglichkeiten dessen was wir im Leben erreichen können, leider maßgeblich von unserer Herkunft bedingt. Man wird in Möglichkeiten hineingeboren. Eine Separation eines Teils der Menschheit würde all dies noch verstärken. Und der Weg daraus wäre noch schwerer als er es bereits aus der heutigen Abtrennung einzelner Bevölkerungsgruppen ist.
Denn warum tun wir nichts dagegen, dass die Lebensstandards so unterschiedlich sind? Weil wir nichts vom Leid der anderen mitbekommen. Man weiß es, sieht es ab und zu mal im TV, aber wirklich begreifen tut man es nicht und auf den eigenen Konsum will man sowieso nicht verzichten.

Aus den Augen, aus dem Sinn. All das ist auch auf das Emigrationsszenario im Weltall übertragbar.
So würde es durch die Abtrennung eines Teils der Menschheit zur Errichtung der ultimativen Klassengesellschaft kommen.
Wer dort die Macht über finanzielle Mittel hat, hat auch die Macht über den Rest. Quasi wie es auch heute ist, jedoch würde es so zu komplett neuen, nicht auszumalenden Ausmaßen kommen - in jeglicher Hinsicht.
Das ganze lässt sich auf unendlich viele weitere Bereiche übertragen. Zum Beispiel die Wissenschaft. Was, wenn sich die isolierte Teilbevölkerung schneller entwickelt und sich entscheidet ihre Fortschritte nicht mehr mit dem Rest zu teilen?


Oder auf die Politik. Unsere Landesgrenzen auf der Erde sind alle weitestgehend selbst bestimmt und wenn man genauer drüber nachdenkt eigentlich gänzlich irrelevant. Selbst gezogene Linien auf Karten trennen uns. Diese Irrelevanz der Grenzen lässt, zumindest mich persönlich, stets darauf hoffen, Kriege eines Tages durch die Erkenntnis dieser, unnötig zu machen. Eine Grenze zwischen einer Raumstation die einen Bruchteil der Menschen beheimatet und dem anderen Teil der Menschheit welcher auf der Erde lebt, ist unverkennbar. Politische Meinungsverschiedenheiten, welche auf kurz oder lang durch das Auseinanderleben der zwei Parteien unumgänglich auftreten würden, bekämen so einen komplett neuen Stellenwert und wären nicht mehr auszuradieren.

All das ist im Grunde ziemlich dystopisch und hoffentlich unrealistisch. Aber vielleicht ist auch unsere heutige Welt bereits eine einzige Dystopie. Alles eine Frage der Perspektive...

Ganz gleich ob dieses oder ein ähnliches Szenario jemals Realität werden sollte, werden wir das vermutlich eh nicht mehr erleben. Vielleicht zum Glück. Im Grunde wären wir "normal sterblichen", die nicht in den ganz oberen Rängen der Politik sitzen, dagegen vermutlich sowieso weitestgehend machtlos...
Aber wir können unsere aktuelle Welt beeinflussen! Wenngleich wir sie auch nicht von heute auf morgen besser machen können, so kann jeder von uns Stück für Stück seinen Beitrag leisten.



Ich hoffe der ein oder andere konnte mit diesem kleinen Gedankengang etwas anfangen und es vielleicht nachvollziehen. Schreibt mir gerne eure Gedanken zu dieser Thematik. Auch wenn ich Blogger noch nicht so ganz durchblicke und hier ausgesprochen selten unterwegs bin, hoffe ich doch eure Antworten zu finden, sofern überhaupt was kommt, oder das hier überhaupt jemand ließt.
Zumindest tat es ganz gut einfach mal drauflos zu schreiben, auch wenn es im Endeffekt viiiiel umfangreicher als anfangs angedacht geworden ist.
Naja, das wärs soweit.
Ich bin raus.
Gut Nacht... :)

2 Kommentare:

  1. Ich habe diesen Kommentar bereits gestern Nacht verfasst, konnte mich dann aber nicht so leicht anmelden und bin dann eher unfreiwillig eingeschlafen.. Also man beachte, dass es sehr spät war..
    Ich hab seit einiger Zeit ähnliche Gedanken.. Durch dein genanntes Szenario wird mir die Realität mal wieder noch bewusster. Beispiele durch die mir derartiges immer wieder in den Kopf gerufen wird, häufen sich in letzter Zeit extrem. Irgendwann kann und sollte man sich dem auch nicht mehr entziehen und man kommt zu dem Punkt, wo man sich Gedanken machen muss, die für mich mit Entscheidungen verknüpft sind. Ich bin für mich zum Entschluss gekommen, dass ich das alles so nicht mehr kann und will.
    Ich bin da also ganz deiner Meinung, dass wir unsere aktuelle Welt beeinflussen können und ein Anfang gemacht werden muss. Nur stehe ich irgendwie vor der Frage, welche sich mittlerweile für mich zum Problem entwickelt hat (da ich niemanden wirklich habe, mit dem ich darüber reden kann.. Zudem bin ich teilweise selber überfordert, weil ich mit dem was ich dann änder auch nicht wirklich zufrieden bin.. Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich nicht alles ändern kann und das ich erst recht nicht die Meinung/Einstellung anderer so leicht beeinflussen kann, aber ich würde es einfach so gerne und das hört sich einfach so naiv und dumm an.. Außerdem schaff ich es nicht meine Gedanken richtig sinnvoll zu sortieren und bin einfach etwas hilflos zurzeit..), wie weit so eine Veränderung gehen sollte und kann? Denn es gibt so viele Dinge, die nicht 'richtig' sind bzw. mir nicht richtig erscheinen, so wie sie laufen.. Eine logische Schlussfolgerung wäre, alles zu ändern, nur wie? Ist das überhaupt irgendwie möglich? Ganz ehrlich, ich find darauf einfach keine Antwort.. Vielleicht gibt es noch nicht mal eine, sondern jeder muss es für sich selbst entscheiden, wie so oft. Nur wie kann es sein, dass jeder sowas für sich selbst entscheiden sollte, wo es hier offensichtlich um das Leben anderer geht (Menschen, Tiere, Pflanzen, Erde .. ?) ?
    Ich weiß gar nicht, ob man jetzt hier überhaupt ansatzweise irgendetwas nachvollziehen kann, bin vermutlich etwas abgeschweift, hoffentlich ist das nicht so schlimm.. Aber ich hatte einfach, weil es mich halt sehr beschäftigt, das Bedürfnis ebenfalls meine Gedanken mitzuteilen.
    Tschüsschen :)

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    1. Erstmal danke für den Kommentar.
      Ich denke man darf sich einfach nicht von der ganzen Fülle beirren lassen. Unsere Welt hat so unendlich viele Probleme und jedes hat so viele mögliche Lösungsansätze. Im ersten Moment wirkt all das so erschlagend, dass man gar nicht weiß wo man anfangen oder wie man all das bewerkstelligen soll. Aber man muss sich glaube ich hier vor Augen führen, dass man all das nicht allein verändern wird und auch gar nicht kann. Man sollte sich Schwerpunkte setzen und sich auf diese konzentrieren ohne dabei das große ganze aus dem Kopf zu verlieren. :)

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