Dienstag, 19. April 2016

Zwischenresümee aus meinem bisherigen Leben

Über die Frage wer ich bin, was ich will und wo ich hingehöre.


Ich habe die letzten 2-3 Jahre meiner Schulzeit alles andere als genossen. Ich habe mich vom Schulsystem an diversen Stellen eingeengt und schlichtweg unwohl gefühlt. Sehr habe ich mir das Ende der Schulzeit herbeigesehnt, nach welchem mich uneingeschränkte Freiheit und Unabhängigkeit erwarten sollte.

Nun bin ich dort. Nun muss ich feststellen, dass der Moment in dem der Lebensabschnitt Schule endet, einer der beschissensten meines bisherigen Lebens ist. Nicht das ich nicht froh wäre die Schule los zu sein. Jedoch scheint das was danach kommt noch blöder zu sein, und ich viel zu utopische Vorstellungen vom Leben gehabt zu haben.

Ein wesentlicher Aspekt der mich an meiner Schulzeit gegen Ende zunehmend gestört hat war die Tatsache sich einem aufgezwungenen System unterwerfen und einordnen zu müssen. Jetzt steht genau das gleiche an. Nur ist das System ein bisschen größer, ich im Kollektiv ein bisschen kleiner und die Folgen beim Widersetzen etwas schwerwiegender.
Ich möchte mich aber nicht diesen vorgefertigten Mustern unterwerfen. Möchte nicht in Vorstellungsgesprächen über mich erzählen, versuchen mich bestmöglich darzustellen, anzuwerben. Möchte nicht heuchlerisch über schlechte Witze gezwungen lachen.

Aber mir scheint keine andere Möglichkeit zu bleiben. Jedenfalls habe ich zum aktuellen Zeitpunkt noch keine realistische gefunden.


Dieser Zusammenhang führte mich in den vergangenen Wochen aus gegebenen Anlässen auch zu der Frage wo ich hingehöre, was Heimat ist, was Heimat für mich ist, was ich brauche und wo ich mich sicher- und wohl fühle.

Sobald ich mir Sicherheiten entziehe werde ich mir diesen und ihrer Bedeutung bewusst. Was Schule immer unbewusst mit sich brachte war eine Art Sicherheit. Gewohnte Umstände. Sowohl in Abläufen, als auch örtlich. Aber auch Freunde. Die Sicherheit die nur eine einzige befreundete Person geben kann merkt man sobald man in ungewohnter Umgebung ohne sie klarkommen muss.
Hineingeworfen in eine gänzlich neue Umgebung. Ohne jegliche Stütze, ohne Rückhalt und Sicherheit. Und plötzlich muss man auf eigenen Beinen stehen.

Ich glaube wo ich Sicherheit spüre, fühle ich mich zu Hause.
Und in dem Moment in dem ich überlege die gewohnte Heimat ggf. längerfristig zu verlassen, wird mir bewusst wie sehr ich sie mag und brauche.
So sehr ich Natur und ländliche Gegenden mag - ich glaube zum leben brauche ich den Ruhrpott. Dreckig, zugebaut, unperfekt. Wo man mitten in der Nacht, sturzbetrunken auf ein Bier noch ein paar runtergekommene Alkoholiker kennenlernt. Die Anonymität in den Massen der Innenstädte. Der schroffe Ruhrpott- Slang, der Albtraum eines jeden Grammatik-Fetischisten, aber mach mich nicht das Hemd am flattern!



Da dieser Text mit steigender Müdigkeit und sich leerendem Bierglas zunehmend den roten Faden verloren hat, dem Titel doch nicht mehr ganz gerecht wird und nun in eine lokalpatriotische Heimat-Hommage ausgeartet ist belasse ich es lieber mal dabei, zumal es wahrscheinlich sowieso niemanden in dem Maße interessiert...
Falls doch, danke fürs Lesen! :)






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